Bedürfnisse unserer Kinder und deren Eltern

Bedürfnisse der Kinder

Eine wichtige Aufgabe von uns PädagogInnen ist das Beobachten der Kinder, um deren aktuelle Bedürfnisse festzustellen und ihnen in unserer Arbeit entsprechen zu können. So lassen sich entsprechende pädagogische Schwerpunkte setzen. Dazu verwenden wir die Leuvener Engagiertheits-Skala. Dieser Beobachtungsansatz ist nicht vorrangig eine Methode, die hier angewendet werden soll. Wichtiger sind vielmehr ein positiver Blick auf das Kind und die pädagogische Haltung, die dahintersteht. Hier geht es nicht um die Frage des Könnens sondern Engagiertheit und Wohlbefinden stehen bei jeder Beobachtung im Mittelpunkt. In unserem Fall finden alle sechs Wochen sogenannte „Beobachtungswochen“ statt. Die Beobachtung der Leuvener Engagiertheits-Skala gliedert sich in drei Schritte. 

  1. Kurzzeitbeobachtungen vorläufig nach Engagiertheit und Wohlbefinden.
  2. Merkmale und Bedingungen analysieren. Teaminterner Austausch
  3. Handeln und reflektieren

Beständige und liebevolle Beziehungen
Kinder brauchen beständige und liebevolle Beziehungen, die ihnen Sicherheit und das Gefühl der Geborgenheit geben. Klare Grenzen und Strukturen sind hierfür unentbehrlich. 

Geborgenheit und Neues kennenlernen
In unserer Kita lernen die Kinder eine Gemeinschaft kennen, in der sie sich sicher und geborgen fühlen. Sie werden ernst genommen und so angenommen, wie sie sind. Kinder verlangen nach Erfahrungen, die ihrem Entwicklungsstand und so ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen. Ihnen werden deshalb verschiedene Angeboten gemacht, an denen sie teilnehmen können und durch die sie Neues kennenlernen. 

Bewegungsdrang ausleben
Bei uns haben die Kinder viele Möglichkeiten ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben: Geregelte Gartenzeiten (i.d.R. mindestens einmal am Tag), Bewegungsbaustellen mit vielfältigen Möglichkeiten für Groß und Klein, um sich motorisch zu erproben, oder Morgenkreise mit Bewegungsliedern gehören zu unserem Kita-Alltag fest dazu.

Ruhe- und Erholungsphasen
Uns ist es wichtig, dass sich aktive Phasen mit Phasen der Ruhe und Erholung abwechseln, in denen die Kinder im Verlauf eines Kita-Tages immer wieder die Möglichkeit haben, runterzukommen und sich zu entspannen. Sei es durch das Anschauen und Vorlesen lassen von Büchern in der Leseecke, Musikhören in einer der Musikhöhlen, spontanes Kuscheln oder in der ritualisierten Traumstunde nach dem Mittagessen, in der die Ruhe bewusst gepflegt wird, um umso gestärkter in den Nachmittag zu starten. 

Mittagsschlaf
Die Kinder gehen nach dem Mittagessen in den Schlafraum, in dem jedes Kind seinen festen Platz hat, der von den Familien mit eigenen Kissen oder Kuscheldecken ausgestattet werden kann.

Bedürfnisse der Eltern

Lange Betreuungszeiten, guter Personalschlüssel
Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass sich die Bedürfnisse der Familien verändern. So sind die meisten Eltern durch ihre Berufstätigkeit auf verlässliche und lange Betreuungszeiten angewiesen. In unserer Kita bieten wir eine Betreuung von hoher Qualität, auch in den Rand- und Ferienzeiten sind wir personell gut aufgestellt.

Bezugspersonen
Die Kinder finden in uns wichtige Bezugspersonen, bei denen sie sich fallenlassen dürfen und zu denen Nähe, Bindung und Beziehung entsteht.

Viel Bewegung und alltagsintegrierte Sprachbildung
Lange Betreuungszeiten bringen es mit sich, dass Kinder einen großen Teil ihrer „wachen“ Zeit bei uns verbringen. Wir sorgen über den Tag für viel Bewegung draußen und drinnen. Ein anderer Schwerpunkt liegt in der alltagsintegrierten Sprachbildung (vgl. Kapitel 3.6.2), die auch in musikalische Angebote und Impulse integriert ist.

Themenelternabende
Des Weiteren beobachten wir großes Interesse der Eltern in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder. In der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften sind wir miteinander im Austausch zum Wohl des Kindes. Wir bieten zusätzlich zu den regelmäßigen Entwicklungsgesprächen (Ü3 2x/Jahr, U3 1x/Jahr und nach Bedarf, siehe auch Kapitel 6.2), in denen Erziehungsthemen oft Schwerpunkt sind, Themenelternabende mit verschiedenen ReferentInnen an. Hier haben interessierte Eltern und pädagogische Fachkräfte die Möglichkeit, Neues zu erfahren, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.